Burn-on, was es ist und ob Du betroffen bist

Guten Tag,

heute geht es gleich los mit einem Thema, das in eurer Themenabfrage mehrmals gewünscht wurde: „Burn-on“. Und weil das Thema so umfangreich ist, gibt es gleich eine Miniserie dazu. Start heute: Definition, Symptome und Neurotransmitter. Burn-on ist, ähnlich wie Burnout es lange war, ein neuer Modebegriff. Und „ich bin immer an“, klingt eben viel besser als „ich hab da mal ein paar Monate voll durchgehangen, aber das bei voller Drehzahl“ 

„Burn on“ ist jedoch kein feststehender Begriff in der psychologischen Literatur, wie es bei Burnout der Fall ist. Und auch Burnout ist ja ein „Syndrom“ und keine einheitliche Krankheit im Manual der erfassten psychischen Erkrankungen (im DSM10 die Ziffern 7.). Aber was kennzeichnet nun das eine und das andere?

  • Variante 1: man kann „Burn-on“ als eine Art positiven Zustand im Gegensatz zum negativen Zustand des Burnouts verstehen. In diesem Fall würde man es so interpretieren, dass „Burn-on“ ein Zustand hoher Motivation, Energie und Engagement in der Arbeit oder im persönlichen Leben darstellt. Aber: immerzu brennen kann man ja auch nicht. 
  • Variante 2: Burn-on als leichterer Fall eines wirklichen Burnouts. Eine Art – prä-burnout über längere Zeit, ohne dass man richtig crasht. Aber woran merke ich das überhaupt?

In diesem Post gehe ich nochmal back to the roots mit ein paar Fakten über Burnout, die auch auf Burn-on Phänomene gelten. Und ich stelle eine Hypothese auf, wie sich die Neurotransmitterlage bei beiden Phänomenen unterscheidet. 

Symptome eines Burnout-Syndroms.

1. Emotionale Erschöpfung: Eine überwältigende Müdigkeit, Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit, die das Individuum auf emotionaler Ebene betrifft.

2. Depersonalisierung: Eine distanzierte, negative und zynische Einstellung gegenüber anderen, insbesondere gegenüber Arbeitskollegen und Kunden.

3. Reduzierte Leistungsfähigkeit: Schwierigkeiten, die Leistung aufrechtzuerhalten, die in der Vergangenheit als normal empfunden wurde. Das führt zu einem Gefühl der Frustration und dem Eindruck, dass sich die Anstrengungen nicht lohnen.

3. Körperliche Symptome: Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden können auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Burnout-Syndrom ein langfristiger Prozess ist und nicht sofort auftritt. 

🩺Mit der Präventionsmedizin kann man genauer auf die Neurotransmitterlage bei einem Burnout-Syndrom schauen. Neurotransmitter sind die Stoffe, die unserem Nervensystem sagen, wann wir uns „unter Feuer“ fühlen oder es objektiv, körperlich sind (z.B. beim Eisbaden 😉 oder ob wir mental und körperlich in der Hängematte liegen könn(t)en. Auf dem Weg zum Burnout erhöhen sich zunächst die Feuermacher Noradrenalin und Cortisol 

Noradrenalin wirft den Turbo in unserem inneren Motor an – auch wenn wir nur durch eine 30-Zone fahren müssten. Noradrenalin erhöht die Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz. Und es macht uns über die Stressantwort hellwach im Kopf – was sich zunächst echt gut anfühlt. Noradrenalin kann dazu beitragen, die Aufmerksamkeit und Konzentration zu steigern. In höheren Konzentrationen kann es jedoch auch Angst, Panik und Hyperaktivität auslösen. 

🐅Cortisol ist seit der Steinzeit unser Helfer für längerfristige Notlagen – auch wenn die heute überwiegend nur noch in unserem Kopf herrschen. Die Körperantwort ist immer die gleiche. Erholung einstellen, weniger weibliche Hormone produzieren (jedenfalls Progesteron, das zur Entspannung beiträgt und das gerade bei Frauen 40+, 50+ in Konkurenz zu Cortisol in der Nebennierenrinde hergestellt wird – und unter Stress eben nicht).

Ein hoher Cortisolspiegel kann zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung beitragen. Zum Beispiel kann Cortisol die Neurotransmitter-Systeme im Gehirn verändern, insbesondere das Dopamin-System, das für Motivation und Belohnung wichtig ist. Es ist dabei anzumerken, dass aus Studien nicht klar ist, ob ein erhöhter Cortisolspiegel eine Ursache oder eine Folge des Burnout-Syndroms ist. Auf jeden Fall sehen wir eine zeitlang vor der Erschöpfung immer rasant erhöhte Cortisolspiegel. (Über einen einfachen Speicheltest).

😿Runter gehen in einer Burnout-Episode immer mehr die Munter – und Entspannungsmacher: 
Dopamin (Motiviert, entscheidungsfreudig) und Serotonin (Wohlfühlen, entspannen und Grundstoff für Melatonin, das Schlafhormon).

Der entscheidende Unterschied zwischen Burn-out und Burn-on: bei dem wirklich physischen Burnout liegt das Cortisol, das zu Beginn erhöht war, am Ende ganz am Boden. Es geht nichts mehr. Man kommt morgens nicht mehr aus dem Bett und ist auch bei leichtem Sport lange danach noch erschöpft. Das ist bei „Burn-on“, wenn man so will, anders. Wer noch Cortisol hat und Noradrenalin, der brennt – und rennt – eben weiter. Aber das geht eben auch nicht endlos gut! Weswegen sich der nächste Blog damit beschäftigt, wie Du Abhilfe schaffen kannst, damit es gar nicht erst dahin kommt. 

Fazit: Bei „Burn-on“ handelt es sich aus meiner Sicht um einen verharmlosenden Begriff für eine übermäßige Belastung, die irgendwann eben doch Folgen haben wird. Deshalb: lies auch nächste Woche weiter, wenn es heißt: So schlägst Du Burnout- und Burn-on ein Schnippchen. Und wissenschaftliche Quellen zu heute findest Du unter meiner Signatur. 

Und damit wünsche ich Dir, lebe erfüllt und bring Deine Vision mit Feuer in die Welt und chille auch immer wieder entspannt, denn die Welt braucht Dich!, herzlich Ursula 


P.S. Es gibt den WOATT!-Blog jetzt übrigens auch auf meiner Homepage. Fleißige Händen übertragen nacheinander alle Folgen. Klick hier und Schnupper doch schon mal rein und lass Dich inspirieren von vorigen Folgen!

Quellen: Hier geht es zu wissenschaftlichen Quellen in einer Extra Datei. ((siehe Link in Mailchimp))
Recherchen mit Hilfe von ChatGPT 3.5. und 4.0.

⏰ Für Euren Kalender: Die Powerlunches gehen wieder los!

Die kostenfreien Webinare starten in die Frühlingssaison.

24. Mai: Warum ich 120 Jahre alt werden will. Ärztin und Extremsportlerin, Dr. med. Tanja Volm, CH. 

14. Juni: Reputation, Personal Branding und Positionierung (in Social Media und Offline. Was sind die Unterschiede und warum ist das wichtig? Mit der Gründerin von CEO-Positions, Susanne Müller-Zantop, CH

Ähnliche Beiträge