Teil 1 – Klosterauszeit
Guten Tag,
heute auf den Tag sind es zwei Wochen, dass mich mein Mann im Kloster Alexanderdorf, im Süden von Berlin, „abgeliefert“ hat ;-)) Und eine Woche, die ich wieder „draußen“ bin. Dazwischen war ich noch ein langes Wochenende an der Müritz und habe meine Füße viel im Gras spazieren lassen. Insgesamt war ich also viel „offline“ und ganz analog unterwegs. Das hat sooo guuut getan. Und deswegen habe ich schon meine nächste Auszeit geplant! Ich bin inzwischen ein echter Klosterprofi, gehe seit 1996 mindestens einmal im Jahr eine Woche „raus“. Nur in dem harten Coronajahr 2020/2021 ging das nicht. Und es fehlte mir sehr!
🦸🏻♀️Aber zunächst zu Dir.
Wie geht so ein Klosteraufenthalt und wäre das auch etwas für Dich?❓Wo findet man ein Kloster? Viele Klöster in Deutschland bieten ihre Gastfreundschaft auf Zeit an und sind im Internet zu finden (Link hier und unter meiner Signatur). Die Klöster haben Gästehäuser für Alleinreisende, z.T. für Familien und es gibt oft auch Seminarangebote für Gruppen z.B., Fastenkurse, Achtsamkeit oder meditativer Tanz. Dann ist man ein wenig mehr eingebunden, wenn man das erste Mal kommt.
❓Muss man gläubig sein, um eine Klosterauszeit zu nehmen? Antwort: ganz klar nein! Die Schwestern (oder Brüder) fragen nicht einmal nach Taufe oder Konfession. Jede/r ist willkommen. Und das spürt man.❓Muss ich schweigen während der Klosterzeit? Nein, obwohl es wirklich sehr schön ist. Im Allgemeinen wird im gemeinsamen Essensraum gesprochen. Es sei denn, du nimmst an einem expliziten Schweigeseminar teil. Den Rest der Zeit entscheidest Du, ob Du Kontakt suchst oder allein bleibst.
Was macht man in der Klosterzeit und wie fängt man an:
🙊Fang mit maximal einem Wochenende an. Und schweige möglichst außerhalb der Mahlzeiten. Beschäftige Dich mit etwas (siehe Punkt 2+3). Das kann bereits herausfordernd sein. In einem meiner vielen Kloster-Aufenthalte hatte ich eine Mutter von vier Kindern als Mitgast, die zum ersten Mal seit 10 Jahren allein ohne ihre Kinder unterwegs war (!). „Mir ist det hier zu ruhig“, gab sie in bester Berliner Mundart zu Protokoll. Also: langsam anfangen. 📒Nimm Dir ein Schreibbuch, Tagebuch und etwas zu Malen mit. Output vor Input ist die Devise. Obwohl ich auch gezieltes Lesen sehr empfehle. Passend kann es sein, sich mit einer Purpose-Frage zu beschäftigen: Was ist mir in dieser Lebensphase wichtig? Will ich diesen Job noch? Oder: wie kann meine Partnerschaft erfüllender werden? (urgghh schwere Frage) 📚 Lies Bücher, die dich interessieren und nähren und zu denen Du im Alltag nicht kommst. Ich nehme immer 3-4 Bücher mit, davon einen Roman. Und dann lasse ich mich auch von der Klosterbibliothek oder Buchhandlung inspirieren. Irgendwie kommt immer das richtige zu mir. Und der Rest bleibt ungelesen im Rucksack 😇.
Empfehlung: 👂Nimm an den Gebetszeiten der Schwestern teil, auch wenn Du nicht gläubig bist. Die Gesänge geben Rhythmus und Ruhe. Die 3-5 Chorzeiten strukturieren zusammen mit den Mahlzeiten Deinen Tag. Du kannst ja 3 Zeiten wählen. Und alte Texte, wie die Psalmen, sprechen einfach aus der Menschenseele. Du wirst erstaunt sein, wie oft die alttestamentarischen Beter auch eines Deiner Seelenthemen treffen! 👣Geh viel spazieren. Viele Klöster haben schöne weite Gärten und Umgebungen, die zum Gehen einladen. Nur kein Sportstress. Auch wenn ich rate: 🧘🏽♀️Mach einmal am Tag Körperübungen, wie Yoga oder Pilates oder geh langsam Laufen. Das ist ein gutes Gegengewicht zum Lesen und den Gebetszeiten. Die Schwestern arbeiten in ihrer Zeit außerhalb der Kirche auch körperlich oder sind in jedem Fall „tätig“. Ora et labora – Beten und Arbeiten. Das tut einfach gut. Mit oder ohne Glauben. Eine Klosterzeit erhöht unseren allgemeinen SQ – unseren Spiritual Quotient – unser Gespür für das, was uns trägt und wichtig ist. Davon schreibe ich ein wenig mehr in der kommenden Woche.
Für heute wünsche ich Dir gutes Auftanken, in Deiner Auszeit im Sommer, wo immer Du bist. Lebe erfüllt und erhol dich prima, herzlich, Ursula Wagner
Quelle für Kloster-Aufenthalte: Stillefinden.org Hier kann man unter den Schwerpunkten: Urlaub, Besinnung, Meditation und Achtsamkeit wählen.
Und wie immer in diesen Tagen fragen wir uns: #whenwilltherebepeaceforukraine
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